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Impfstoff-Nebenwirkung Thrombosen, was ist das genau?
Die Anwendung des Corona-Impfstoffs des Herstellers AstraZeneca wurde im März dieses Jahrs gestoppt, bis weitere Untersuchungen das mögliche erhöhte Thromboserisiko durch den Impfstoff aufgeklärt haben. Aus diesem aktuellen Anlass beschäftigt sich diese Kolumne mit dem Thema Thrombosen, wie sie entstehen, welche Symptome auf Thrombosen hinweisen, was sie bewirken und wie diese behandelt werden.
Blutgerinnung verschließt Wunden
Für das Verschließen von äußeren Wunden ist im menschlichen Körper ist die Blutgerinnung verantwortlich. Bildet sich nun aber an kleinen inneren Gefäßverletzungen ein Blutgerinnsel und wird dieses durch den Blutstrom in andere Körperteile fortgetragen, spricht man von einer Thrombose. Dieser Blutpfropf kann je nach Größe unterschiedliche Adern verschließen und dahinterliegende Organteile werden dann schlechter oder gar nicht mit Nährstoffen, aber vor allem mit lebenswichtigem Sauerstoff versorgt. Setzt sich das Gerinnsel in einer Ader fest, kann es im Herzen einen Herzinfarkt, im Gehirn einen Schlaganfall auslösen. Ursächlich für solche Gerinnungsstörungen sind vor allem Entzündungen in den Beinvenen. Diese können unter anderem durch Rauchen, Übergewicht, Bewegungsarmut aber auch Schwangerschaft und die Einnahme bestimmter Medikamente, wie Hormonpräparate, als Risikofaktor begünstigt werden. Tückischerweise beginnen die meisten Thrombosen völlig symptomlos. Häufig sind Schwellungen, Spannungs- und Wärmegefühle im Fuß- sowie Beinbereich und Schmerzen in den Kniegelenken das erste Warnsignal dieser Erkrankung. Falls diese Symptome gehäuft, regelmäßig oder gar über einen längeren Zeitraum auftreten, sollten sie durch einen Arzt abgeklärt werden.
Risiken für Thrombosen
Besonders durch Bewegungsarmut, beispielsweise nach Operationen oder auf langen Bus-, Bahn- und Flugreisen steigt das Risiko einer Thrombose. Auf Reisen können je nach persönlichem Risiko Stützstrümpfe, die in der Apotheke erhältlich sind vor schwerwiegenden Folgen schützen. Nach Operationen werden häufig Arzneimittel, die die Blutgerinnung hemmen, in Form von einfach anzuwendenden Fertigspritzen verordnet. Diese können von den Patienten zu Hause in eine Bauch- oder Beinfalte gespritzt werden. Bei dauerhafter Thromboseneigung, die sich durch starke Krampfaderbildung zeigt, kann durch den Arzt eine Therapie mit Kompressionsstrümpfen verordnet werden. Diese werden patientenindividuell angemessen. Besonders Berufe, die viel im Stehen oder Sitzen arbeiten sind hiervon betroffen. Um einem Schlaganfall oder Herzinfarkt vorzubeugen, werden Risikopatienten blutgerinnungshemmende Arzneimittel verordnet, wie Beispielweise die auch als Schmerzmittel angewendete Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin®) in niedriger Dosierung aber auch eine Vielzahl verschreibungspflichtiger Medikamente.
Wer zu Krampfadern neigt, kann zusätzlich Cremes oder Gele mit Heparin oder Rosskastanien-Extrakt anwenden. Träger von Stützstrümpfen sollte diese vorzugsweise abends auftragen, weil Kompressionsstrümpfe besonders Cremes nicht vertragen.
Dr. Kay Jansen und René Schneider, Apotheker in der Staggenborg-Apotheke im Marktkauf, Prisdorf.
Jan Henning Staggenborg,